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Andacht Ostern 2023

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. (Römerbrief 14,9)

Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg hingerichtet.

Auf dem Weg zum Hinrichtungsplatz sagte der Wachmann: „Herr Pfarrer, das ist das Ende.“

Dietrich Bonhoeffer antwortete: „Für mich ist es der Beginn.“ Dietrich Bonhoeffer lebte mit dieser Gewissheit.

Das irdische Ende war für ihn der Beginn von etwas ganz Neuem. Das war für ihn die Quelle, aus der er seine Kraft für den Widerstand gegen das Naziregime zog. Bonhoeffer wollte nicht als Held sterben, um dann seiner Nachwelt in Erinnerung zu bleiben. Er hat sich für Gerechtigkeit und die Wahrheit in Gottes Sinn eingesetzt und dabei nicht um sein irdisches Leben gefürchtet. Er wusste: Es gibt mehr als dieses Leben.

Was kommt nach dem Tod?

Erwarten Sie, liebe Leser, etwas nach Ihrem Tod? Und wenn ja, was kommt dann für Sie? Oder rechnen Sie damit, dass dann für Sie alles aus ist?

Manchmal höre ich Leute über einen Verstorbenen sagen: „Der sitzt jetzt auf einer Wolke und schaut zu uns herunter.“

Nun ja, wer schon mal mit dem Flugzeug geflogen ist, weiß, dass dort niemand sitzt. Die Wolken enthalten Wasserdampf und Eiskristalle, aber sonst sind sie leer.

Die Bibel ist in dieser Hinsicht an mehreren Stellen ganz klar: Es gibt ein Leben nach dem Tod.

Und dieses Leben wird ganz anders sein, als wir es uns hier vorstellen können. Es wird in einer Welt sein, die in der Bibel nur mit Bildern und Vergleichen beschrieben werden kann, weil unsere menschliche Vorstellungskraft dafür nicht ausreicht. Und das Leben, das uns dort erwartet, kann in der Bibel nur mit Ausschlussbegriffen beschrieben werden, weil uns die Worte fehlen für die Freude und das Glück, das uns dort erfüllen wird: kein Leid, kein Geschrei, kein Schmerz, kein Tod wird mehr sein.

Wie kommen wir dorthin?

Im Internet las ich folgenden Bericht: In den USA läuft ein groß angelegtes Forschungsprojekt, bei dem renommierte Wissenschaftler daran arbeiten, den Tod auszuschalten und den Menschen zu ermöglichen, dass sie „ewig“ leben können. Finanziert wird es von mehreren Superreichen dieser Welt, die Millionen- und Milliardenbeträge aus ihrem Privatvermögen dafür geben, in der Erwartung, einmal selbst zu den Nutznießern dieses „ewigen“ Lebens zu gehören und unsterblich zu werden.

Ich frage mich: Wozu diese Mühe und diese Kosten für ein Leben, das am Ende gar nicht das ewige ist, sondern nur die künstliche Verlängerung eines mehr oder weniger mühsamen Lebens in dieser Welt.

Das wirklich ewige Leben kann man viel leichter haben!

Immer wieder sagen mir Leute, wenn wir über den Tod und die Ewigkeit ins Gespräch kommen: Ich bemühe mich, tue Gutes, will niemandem etwas Böses. Ich hoffe, dass das mal für den Himmel reicht. Und ich frage mich: Wozu diese Sorge und Unsicherheit, ob es denn wirklich bei mir für den Himmel reicht?

Das ewige Leben muss und kann ich mir nicht selber schaffen. Paulus schreibt: Jesus ist gestorben und auferstanden, damit er über Tote und Lebende Herr sei.

Wenn ein Angeklagter während seines Prozesses verstirbt, dann wird der Prozess eingestellt. Das Gericht hat auf ihn keinen Zugriff mehr. Ein Steuerzahler, der verstirbt, ist fortan nicht mehr steuerpflichtig. Das Finanzamt kommt an ihn nicht mehr heran. Wer verstorben ist, wird nicht mehr zum Militär eingezogen. Das Verteidigungsministerium hat keine Macht mehr über ihn. Mit dem Tod sind wir dem Zugriff von Menschen und Mächtigen endgültig entzogen. Aber nicht dem Zugriff von Jesus Christus. Weil er den Tod hinter sich gelassen hat, hat er nun Zugriff auf die Menschen, die gestorben sind. Die mit ihm im Leben verbunden waren, mit denen bleibt er auch im Tod verbunden. Und er führt sie heraus.

Unser Tod beendet die Gemeinschaft und Beziehung nicht, die Jesus mit uns hat. Und er entzieht uns nicht Jesu Macht über uns.

Christen feiern zu Ostern die Auferstehung von Jesus. Christen feiern zu Ostern auch ihre eigene Auferstehung.

Wir werden bei ihm leben, nicht als durchsichtige Seelchen, sondern mit einem neuen, ewigen Leib. Wir werden dort wiedererkennbar sein.

„Für mich ist es der Beginn“, sagte Bonhoeffer vor seinem Richtplatz.

Können Sie das auch so sagen, wenn Ihr Lebensende einmal in Sicht kommt?

Es hängt davon ab, in welcher Beziehung Sie zu Jesus Christus stehen.

Bekennen Sie ihn als Ihren Herrn? Dann bleibt er es auch über Ihren Tod hinaus und bis in die Ewigkeit hinein.

 

Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Eckehard Graubner

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