Licht am Ende des Tunnels
SCHWARZ ist die dunkelste liturgische Farbe. Kunstwissenschaftlich betrachtet, ist es gar keine Farbe, eine Nichtfarbe. Als solche symbolisiert sie auch in der Kirche die Verneinung des Lebens, der Trauer und der Finsternis.
Die schwarzen Paramente steigern das Violett der Passionszeit und sind nur an Karfreitag und Karsamstag zu sehen. Hin und wieder werden sie auch für Trauergottesdienste verwendet.
Aufgrund der seltenen Nutzung und des finanziellen Aufwands besitzen nicht alle Kirchgemeinden schwarze Paramente, sondern belassen auch am Karfreitag die violetten Behänge oder lassen Altar, Kanzel und Lesepult unbekleidet.
Schwarz ist die Kontrastfarbe zu Weiß. Beide Farben prallen im Osterfestkreis aufeinander: Auf den Karfreitag des Todes folgt der Ostermorgen der Auferstehung. Auf das Dunkel des Todes folgt das Licht des Lebens. Bemerkenswert: Das Dunkle, Schwere, Traurige ist dem Christentum nicht fremd. Jesus hat selber den Tod erlitten. Das Leid dieser Welt ist ihm nicht erspart geblieben. Darum kann er uns in allen Situationen unseres Lebens zur Seite stehen, gerade auch in den dunklen Stunden und im Sterben.
Mit ihm an unserer Seite durchschreiten wir auch den Tunnel des Todes hin zu neuem Lebenslicht.